Bevor ich in diesem Beitrag erkläre, warum du für dein erfolgreiches Online-Business besser auf nicht perfekte Texte setzten solltest, werfe ich eine Frage in den Raum:

Woher kommt das Verlangen nach perfekten Texten?

Versteh mich nicht falsch. Ich stelle hier nicht die Voraussetzung für erfolgreiches Online-Marketing infrage. Es braucht richtig guten Content – großteils Text. Ob Website, Blog, Newsletter oder Social Media… innerhalb eines Lidschlages wollen Lesende wissen:
Wer spricht?
Ist das nützlich für mich? Falls ja,
was bringt es mir?

So weit, so klar.

ABER

Noch niemals hab ich einen perfekten Text gesehen. Irgendwo ist immer etwas, das man anders (da und dort auch besser) machen kann. Und dennoch fordern wir von eigenen Texten diese zweisilbige Eigenschaft, die uns so viel abverlangt. Die längste Zeit schon frage ich mich: Woher kommt das eigene Verlangen nach perfekten (Online-)Texten?

Mein Antwortversuch beginnt mit einem Glaubenssatz, der in der Online-Spähre Runde macht:

Wer klingt wie alle anderen, ist niemand.

Sich von anderen abheben und einzigartig sein durch perfekten Content ist die Hoffnung, die sich daraus speist. Denn wer mag schon austauschbar und unbedeutsam sein? Aus diesem Grund sollen Texte:

  • sichtbar machen bei Google,
  • Kunden anziehen, diese  
  • astrein informieren.
    Idealerweise sind diese Texte der Unterbau für
  • einen Funnel (damit wir bald nicht länger selbst und ständig sind).
    Was vergessen? Klar! Die Texte sollen
  • seriös (nicht manipulativ) aktivieren.
    Außerdem (aber das versteht sich doch von selbst)
  • frisch daher kommen,
  • Vertrauen aufbauen,
  • cool klingen und – natürlich –
  • mega professionell sein. 

Du hast wichtige Ergänzung(en)? Schreib mir gerne in die Kommentare, was für dich noch zum Nonplusultra deines eigenen Textbriefings zählt. Während du das tust, lass mich mal eben zusammenfassen. Text, der erfolgreich macht, sollte vor allem eines sein: PERFEKT.

Was beim Versuch passieren kann, perfekte Texte zu schreiben

Selbstzweifel, Angst vor dem weißen Blatt, Prokrastination … ab hier findest du vier typische Szenen, die zeigen was passieren kann, während du versucht, perfekte Texte zu erstellen. Erkennst du dich wieder?

Produktive Aufschieberitis | Szenario 1

Kann doch nicht so schwer sein, denkst du. Du motivierst dich und meinst: So wie ich Kunden mein Angebot im Gespräch erkläre, schreibe ich es auf.
Du setzt dich zum Laptop. Euphorisiert durch die eigene Zuversicht beginnst du, zu schreiben. Klickediklick. Der erste Absatz ist fertig. Du liest. Löscht ein Wort, dann noch eines, danach einen ganzen Satz. Klickediklick, zurück zum Start. Noch während du wieder schreibst, korrigierst du dich. Und schneller als dir lieb ist, weicht die Motivation dem Stress. Du merkst: Fix, so wird das nichts. Und gönnst dir eine Pause (und Schokolade). Bevor du zum Text zurückkehrst, machst du Buchhaltung. Danach telefonierst du einem Interessenten hinterher, danach noch einem. Schließlich räumst du deinen Posteingang auf. Dann die Sockenschublade. Ehe du dich versiehst, hast du dich erfolgreich vor dem Text gedrückt und warst trotzdem erstaunlich ertragreich. Du denkst: “Morgen ist ein neuer Tag” während dein Text unfertig und offline auf der Festplatte verharrt. Spätestens jetzt ist klar: Das ist ein akuter Fall von produktiver Aufschieberitis.

Verirrte Worte | Szenario 2

Du formulierst gedanklich vor, was du später schreiben willst. Dauert nicht lange, bis du dir sicher bist – jetzt passt es. Zügig haust du in die Tasten. Du liest. Ziehst die Stirn in Falten. Schüttelst den Kopf. Komisch, gedanklich war alles schlüssig, doch was du sagen willst, steht nicht da. Du korrigierst, liest wieder. So geht das hin und her. Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, steckst du schon länger in diesem Prozess fest. Es scheint, als ob sich deine Worte auf den Weg von Gedanken hin zum Bildschirm verirren. Wie kann das sein? 

die Angst vor dem weissen Blatt | Szenario 3

Da ist diese eine quälende Frage, die jedes einzelne Schreibprojekt einleitet: Was soll ich bloß schreiben? Es ist kaum zu glauben, aber der blinkende Cursor bzw. das weiße Blatt haben etwas an sich, das dich das Fürchten lehrt. Wie fange ich bloß an? Während du gedanklich nach der Antwort suchst, rührst du keinen Finger. Wirklich ernüchternd ist, die Gewissheit: Vor jedem neuen Text wartet das weisse Blatt. Der Gedanke daran, bringt das Häschen in dir zum Vorschein. Und lässt es erstarren.

Zensur im Kopf | Szenario 4

Zu banal! Wo ist der Vorteil? Was ist der Mehrwert?! In meinem Kopf wohnt eine strenge Zensorin. Sie kommentiert meine Schreibprojekte schon lange bevor ich mit dem Schreiben beginne. Bevor ich mit ihr Bekanntschaft machte und wir einander vorstellten, blieben meine Texte mehrheitlich an ihrer Zensurschranke hängen. Nur wenige Texte erreichten den Status „fertig“. Du zweifelst an dir und deinem Wissen und bleibst oft am Vergleich mit anderen kleben: „Gibt’s doch nicht, dass die einen Blogbeitrag nach dem anderen raushauen.“ Ehrlich gesagt ärgerst du dich viel über dich selbst, weil dein Output gemessen am Aufwand viel zu gering ist.

Falls du dich in einem Szenario wiederfindest oder etwas in der Art kennst: Lass dich nicht unterkriegen! Wenn ich meine Schreibblockade managen kann, schaffst du das auch.

Selbst Menschen, die an sich gerne schreiben, vermissen häufig die Leichtigkeit beim Schreiben der eigenen „Werbung“. Und machen wir uns nix vor: Die Arbeit am eigenen Marketing ist herausfordernd. Online Texte schreiben nimmt sehr viel mehr Zeit in Anspruch als gedacht.

Warum das Streben nach einzigartigen, perfekten Texten oft in die Schreibblockade führt

Beim Versuch mal eben flottikarotti Texte für das eigene Marketing zu schreiben, die total natürlich klingen,

  • willst du kurz und knackig schreiben,
  • authentisch formulieren, wie du im echten Leben sprichst,
  • humorvoll informieren,
  • wie von selbst verkaufen und
  • natürlich (!!!) keinesfalls nerven.

Fällt dir etwas auf, während du diese Aufzählung liest?

Du merkst es bestimmt: Die Suche nach dem einzigartigen Stil hat es in sich. Das ist kein Spaziergang, mehr eine Expedition ins Nirvana.

Da steckt mehr dahinter, als dir bewusst war. Was du da willst, ist größer als gedacht. Viel größer. Das ist ein Riese und du fühlst dich klein.

Die Folge?

Im Modus Schreiben-Löschen-Optimieren gerät das Schreiben von Online-Texten für Website, Blog und Social Media zur frustrierenden Knochenarbeit. Das Streben nach Einzigartigkeit verhindert jede Produktivität.

Aus diesem Grund

  • verstauben Websites,
  • Landingpages und Verkaufsseiten dümpeln vor sich hin,
  • sind dort leere Blogs, (aber volle Entwurfslisten)
  • und jede Menge Social-Media-Kanäle ohne Reichweite, weil sie regelmäßig nicht bespielt werden.

Meiner Erfahrung führt die verbissene Suche nach dem einzigartigen Stil oft in eine Schreibblockade

Deswegen meine These: Dein Text muss nicht einzigartig sein.
Klingt doch erstmal nach Erleichterung, oder?
Aus meiner Sicht muss dein Text zunächst mal fast gar nichts.

Eigentlich gibt es nur ein einziges Muss-Kriterium für deinen Text – egal ob Website, Social Media oder Blog.

Und was ist es, das Muss-Kriterium für deinen Text?
Dein Text muss…

ONLINE sein.

Für online Marketer ist nur online Text wertvoll. Solange dein Text offline ist, bleibt er für dich und dein Business frei von Wert.

Warum du besser nicht perfekte Texte schreiben solltest.

Das Streben nach Perfektion kann ein wirkungsvoller Motivator sein. Doch Vorsicht, es kann auch zum Zwang werden, der deine Kreativität fesselt. In der Folge sammeln sich unfertige Textentwürfe auf der Festplatte, weil sie den eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden.

Aus diesem Grund solltest du besser drauf verzichten, dein Online-Business mit perfekten Texten erfolgreich zu machen.

Deine Texte können sich richtig erst entwicklen, sobald du den Anspruch ruhen lässt und dich stattdessen einfach aufs kreative Schreiben konzentrierst.

Weil das ist eine universelle Wahrheit:
Für Online-Marketer ist nur Online-Text wertvoll. Solange dein Text offline ist, bleibt er für dich und dein Unternehmen frei von Wert.

Ich sehe das pragmatisch: An der richtigen Stelle deiner Web-Präsenz sollten passende Worte stehen. Mehr ist es nicht.

Leichter gesagt als getan? Klick dich weiter, schnapp dir Stift und Papier (ein Google Doc tut’s auch) und leg los.

3 Ideen für einen produktiven Schreib-Prozess für dein Online-Business

  1. Nutze die Kraft der Gruppe und besuche eine Schreibwerkstatt. Der feste Termin in deinem Kalender kann dir helfen, eine gesunde Schreibroutine zu entwickeln.
  2. Überlege dir, was deine Texte wertvoll macht und welchen Nutzen deine Leser haben.
  3. Probier eine neue Schreib-Strategie: Vielleicht findest du eine von 11 hilfreiche Strategien, um schneller, konzentrierter und motivierter zu schreiben.

Perfektionismus vs. Schreiben: Kennst du das auch?

Selbstzweifel, Angst vor dem weißen Blatt, Prokrastination … Macht dir Perfektionismus auch das Leben schwer, wenn es um deinen Content geht? Hinerlasse hier gerne einen Kommentar dazu👇 Würd mich freuen, von deinen Erfahrungen zu lesen und danke für deine Zeit 💖

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